Schloss Mirabell & der Marmorsaal

Bereits die Mozarts musizierten hier.

Der Marmorsaal, ehemaliger Festsaal des Fürsterzbischofs, gilt heute als einer der schönsten Trauungs- und Konzertsäle der Welt. In ihm haben schon Vater Leopold Mozart und seine Kinder Wolfgang und Nannerl musiziert. Heute finden hier regelmäßig Trauungen, Ehrungen und - seit 1954 - Konzerte statt. Nächstes Jahr dürfen wir also auf 70 Konzertjahre im Marmorsaal von Schloss Mirabell zurück blicken! 

Das heutige Schloss Mirabell war ein Liebesgeschenk das Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (1559-1617) für seine Geliebte, die Bürgerliche Salome Alt (1568-1633) errichten ließ. Da es Wolf Dietrich nicht gelang, die Verbindung zu Salome Alt zu legalisieren, ließ er für sie im Jahr 1606 nach 22-jährigem Konkubinat und 10 gemeinsamen Kindern - Nachfahren von Wolf Dietrich und Salome Alt leben übrigens noch heute in Salzburg - außerhalb der Stadtmauern eine Sommerresidenz errichten, die er "Altenau" nannte. Nach dem Tod von Wolf Dietrich als Gefangener auf der Festung Hohensalzburg erhielt das Schloss von Fürsterzbischof Markus Sitticus den Namen "Mirabell". Mirabell setzt sich zusammen aus mirabile "bewundernswert" und bella "schön". Und um ehrlich zu sein: das Schloss mit dem wunderschönen Barockgarten und dem imposanten Marmorsaal hat diesen Namen wirklich verdient.

Fürsterzbischof Franz Anton Fürst von Harrach ließ Schloss Mirabell von 1721 bis 1727 von dem bekannten Barockbaumeister Lukas von Hildebrandt großzügig umbauen und zu einer geschlossenen Anlage zusammenfassen. 

Von 1810 bis 1816 unter bayerischer Herrschaft, war das Schloss Mirabell Residenz des bayerischen Kronprinzen. Am 1. Juni 1815 wurde im Schloss Prinz Otto von Bayern, der spätere König Otto I. von Griechenland, geboren wurde.

Der große Stadtbrand am 30. April 1818 beschädigte das Schloss schwer: Der Mamorsaal und die Marmortreppe blieben jedoch zu großen Teilen unversehrt. Das Treppenhaus des Meisters Lukas von Hildebrandt mit den anmutigen Engelsfiguren zählt zu den größten Kostbarkeiten von Schloss Mirabell. Die Skulpturen in den Nischen sind Meisterwerke des berühmten Georg Raphael Donner. Peter de Nobile verlieh Schloss Mirabell seine heutige Gestalt.

Im 19. Jahrhundert diente das Schloss als Wohnraum für Adelige und Beamte und wurde in verschiedenen Wohnungen aufgeteilt wobei der Marmorsaal als Wohnzimmer diente. Die letzte Bewohnerin starb im Schloss und soll angeblich auch heute noch als "schwarze Frau" im Schloss geistern.

Heute residiert im Schloss Mirabell der Salzburger Bürgermeister mit der Stadtverwaltung.

 

Wo Tradition auf Können trifft